Der Handelskonflikt mit den USA macht der chinesischen Industrie zu schaffen: Erstmals seit mehr als zwei Jahren verschlechtert sich die Auftragslage. An anderer Stelle kann die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt jedoch weiter Fortschritte machen.
Chinas Industrie ist zum Jahresende zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Bereich fiel im Dezember auf 49,4 Punkte von 50,0 Punkte im November, wie aus den nun veröffentlichten Daten hervorging. Von Reuters befragte Experten hatten einen Rückgang auf 49,9 Punkte erwartet.
Der Handelskonflikt mit den USA und eine weltweite Konjunkturabkühlung belasten die Firmen in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Fachleute befürchten, dass im kommenden Jahr weitere Turbulenzen bevorstehen. US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping hatten bei ihrem Treffen Anfang Dezember eine Pause im Handelsstreit eingelegt und verzichten zunächst auf neue Zölle. Trump rechnet nach einem Telefonat mit Xi nun mit einer raschen Lösung in dem Streit. Es seien “gute Fortschritte” erzielt worden.
Viele Analysten bezweifeln jedoch, dass der Streit rasch beigelegt werden kann. Der Konflikt kostet schon jetzt beide Seiten Milliarden Dollar. Viele Firmen hielten sich zudem mit langfristigen Investitionen zurück. “Es gibt viele kurzfristige Bestellungen aus dem Ausland, aber nur wenige langfristige”, sagte Nie Wen, Volkswirt bei Hwabao Trust in Shanghai. “Die mittel- bis langfristigen Aussichten für den Export sind nicht besonders optimistisch.”
Bei den Dienstleistern lief es dagegen besser, hier legte der offizielle Einkaufsmanagerindex auf 53,8 Punkte zu von 53,4 Zählern im November und liegt damit weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der Dienstleistungssektor steuert inzwischen mehr als die Hälfte zur Wirtschaftsleistung in China bei.
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